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Par antoiniste le 16 Novembre 2021 à 11:56
Vom Lande, 5. Febr. Die vor einiger Zeit aus Belgien – wohl auch als eine Folge der Wirtschaftsunion – zu uns herübergewehte Sekte der „Antoinisten“ oder „Gesundbeter“, über deren wunderbar sein sollende „Operationen“ bereits an dieser Stelle berichtet wurde, scheint sich immer weiter auszudehnen und neue Anhänger zu finden. Anscheinend hat sie es besonders auf das flache Land abgesehen, wohl in der Voraussetzung bei der Landbevölkerung ein günstigeres Feld für ihre geheimnisvollen Künste zu finden, für die skeptisch und schwergläubige Stadtmenschen schon nicht mehr zu haben sind. Und doch sollte man meinen, an dem gesunden Verstand und dem religiösen Sinn der ländlichen Kreise, sowie an deren angeborenen Abneigung gegen alles Neue und Fremdartige müßte das auffallende Gebahren dieser fremden Volksbeglücker ohne Erfolg bleiben. Gerade dann kann man sich eines Kopfschüttelns nicht erwehren wenn man sieht in welche Unrast der Geist des „Père Antoine“ mancherorts die Gemüter versetzt, wie er selbst es nicht verschmäht durch persönliche Besuche in nächtlicher Stunde – die Nacht ist ja keines Menschen Freund – die Erregung auf das Aeußerste zu steigern und das Interesse wach zu halten. Da ist es nicht zu verwundern, was diesem sonderbaren Heiligen für Zauberkräfte zugeschrieben werden, wie auch die im Volk verbreiteten und in mannigfaltiger Aufmachung kolportierten Geschichten über wunderbare Heilungen bereits nach Hunderten zählen. Nicht genug, daß es Leute gibt die in ihm einen Abgesandten des Himmels verehren und ihn in blindem Fanatismus in allen Nöten des Leibes und der Seele als Helfer anrufen, es kommt auch dar, daß ernsthafte Männer um diesen rätselhaften Geist in heftige Diskussionen geraten, die wahrlich einer besseren Sache würdig wären. Es steht ja schließlich jedermann frei zu glauben was er will; menschlich zu begreifen ist es auch, wenn ein Kranker, der schon mancherlei ohne Erfolg probiert hat auch noch diese Möglichkeit einer Heilung versucht, wie ein Ertrinkender nach dem Strohhalm greift, an dem er sich glaubt retten zu können; unbegreiflich ist es jedoch wie sonst seriöse Menschen sich dazu hergeben können, dieser plumpen Bauernfängerei Vorschub zu leisten, die Leichtgläubigkeit ihrer Mitmenschen auszunutzen um schließlich selbst der Lächerlichkeit zu verfallen. Oder ist es nicht zum Totlachen, daß, wie behauptet wird, in einem Dorfe bereits eine eigene Vertretung dieser Sekte eingerichtet ist, an die die Kranken sich wenden können, sodaß sie nicht mehr nötig haben, den „Vater Anton“ selbst aufsuchen. Sogar die vorschriebenen Riten" werden mit übernommen, wenn der Patient dieselben nicht selbst ausführen kann oder will. Dazu die absolute Sicherheit geheilt zu werden, da die Heilung garantiert wird und zwar in kürzester Frist. Fügen wir noch hinzu, daß alte Leiden, selbst nicht vorhandene kuriert und verlorene Glieder, wie Hände, Arme und Beine – wer lacht da – ersetzt werden; sogar das liebe Vieh wird nicht vergessen; und mancher blinde Gaul, der bislang am hellen Tage im Dunkeln seines Weges trotten mußte, wird sich wieder seines Augenlichtes erfreuen dürfen und wunschlos dankbar seinen Hafer knabbern. Es wird kein Mensch mehr sterben, der nicht sterben will; gegen eine angemessene Entschädigung – und wer gäbe wohl nicht gerne einen Teil seines Vermögens her zu diesem Zweck – kann man sich sein Leben beliebig verlängern lassen um nachher, bei wirklich erfolgendem Tode desto sicherer vom St. Petrus in die erste Himmelsklasse hinauf befördert zu werden. – Höher gehts nimmer, und wenn nicht alle Zeichen trügen, ist der Antichrist da und das Ende der Welt steht nahe bevor.
Obermosel-Zeitung, 7. Februar 1924 (source : eluxemburgensia.lu)
Traduction :
Depuis la campagne, le 5 février. La secte des "Antoinistes" ou "guérisseurs", qui nous est venue de Belgique il y a quelque temps – probablement aussi comme conséquence de l'union économique – et dont les "opérations" miraculeuses ont déjà été rapportées ici, semble s'étendre de plus en plus et trouver de nouveaux adeptes. Apparemment, ils ciblent particulièrement la plate campagne, probablement en supposant qu'ils trouveront un terrain plus favorable à leurs arts mystérieux parmi la population rurale, pour laquelle les citadins sceptiques et très croyants ne sont plus à prendre. Et pourtant, on pourrait penser que le bon sens et l'esprit religieux des milieux ruraux, ainsi que leur aversion innée pour tout ce qui est nouveau et étrange, devraient laisser sans succès le comportement ostentatoire de ces gratificateurs étrangers. C'est précisément alors qu'on ne peut s'empêcher de secouer la tête quand on voit l'agitation dans laquelle l'esprit du "Père Antoine" met parfois les esprits, comment lui-même ne dédaigne pas d'augmenter l'excitation au maximum et d'entretenir l'intérêt par des visites personnelles la nuit – la nuit n'est l'amie de personne. Il n'est pas surprenant que l'on attribue à cet étrange saint des pouvoirs magiques, car les récits de guérisons miraculeuses, diffusés dans la population sous diverses formes, se comptent déjà par centaines. Il ne suffit pas qu'il y ait des gens qui le vénèrent comme un émissaire du ciel et l'invoquent dans un fanatisme aveugle comme un auxiliaire dans tous les besoins du corps et de l'âme, il arrive aussi que des hommes sérieux se lancent dans des discussions passionnées sur cet esprit mystérieux, ce qui serait vraiment digne d'une meilleure cause. Après tout, chacun est libre de croire ce qu'il veut ; il est aussi humainement compréhensible qu'un malade, qui a déjà essayé beaucoup de choses sans succès, tente lui aussi cette possibilité de guérison, s'agrippant comme un homme qui se noie à la paille par laquelle il croit pouvoir se sauver ; il est en revanche incompréhensible que des personnes autrement sérieuses en viennent à se faire les complices de cet appât maladroit, exploitant la crédulité de leurs semblables pour finalement tomber elles-mêmes dans le ridicule. N'est-il pas hilarant de constater que, comme on le prétend, dans un village, cette secte a déjà mis en place sa propre représentation à laquelle les malades peuvent s'adresser, de sorte qu'ils n'ont plus besoin de rendre visite au "Père Antoine" eux-mêmes. Même les "rites" prescrits sont pris en charge si le patient ne peut ou ne veut pas les accomplir lui-même. À cela s'ajoute la certitude absolue d'être guéri, puisque la guérison est garantie et dans les plus brefs délais. Ajoutons que les vieux maux, même inexistants, seront guéris et que les membres perdus, tels que les mains, les bras et les jambes – qui rient ici – seront remplacés ; même le cher bétail ne sera pas oublié ; et plus d'un cheval aveugle, qui jusqu'ici devait en plein jour avancer péniblement dans l'obscurité, pourra à nouveau jouir de la vue et grignoter son avoine avec une gratitude sincère. Celui qui ne veut pas mourir ne mourra plus ; moyennant une compensation appropriée – et qui ne donnerait pas volontiers une partie de sa fortune à cette fin – on peut faire prolonger sa vie à volonté afin d'être promu d'autant plus sûrement par saint Pierre à la première classe du ciel quand on mourra vraiment. – Il ne peut pas être plus élevé, et si tous les signes ne sont pas trompeurs, l'Antéchrist est là et la fin du monde est proche.
Obermosel-Zeitung, 7 février 1924
Cet article donna l'occasion d'un droit de réponse d'un adepte.
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Par antoiniste le 16 Novembre 2021 à 11:22
Echternach, 13. Febr. Père Antoine und Antonismus bilden noch immer das Tagesgespräch. Allmählich beginnt man, auch die Kehrfeite der Medaille zu studieren. Der Stern des wunderlichen Heiligen ist schon am verblassen. Und das hat seine Ursachen.
Père Antoine, dieser „Wohltäter der Menschheit“ war vor kurzer Zeit nach Steinheim zu einem jungen Mann gerufen worden, der durch einen Unfall einen Kniescheibenbruch erlitten hatte. Père Antoine konnte nicht helfen; ja der Kranke starb sogar trotz des wunderbaren Beistandes. Natürlich! Selbstverständlich! Wie konnte es auch anders sein? Die Aerzte, die den Kranken früher in Behandlung haften, hatten ihn zu Tode gepfuscht. Und für jeden Besuch ließ sich der „uneigennützige” Retter, wie behauptet wird, 20 Franken aushändigen.
Sehr weit her ist auch die Selbstverleugnung und Opferwilligkeit Père Antoines nicht, wenn man bedenkt, daß er sich per Kutsche auf Station Wecker abholen läßt, um sich wegen einer Heilung nach dem kaum 12 bis 15 Minuten entfernten Biwer zu begeben. Das Honorar wird totgeschwiegen. Die Heilung aber läßt noch auf sich warten.
In Bech ist ein Mann von einem bösartigen Krebsübel befallen. Selbstverständlich zieht man Père Antoine zu Rate. Acht Tage nachher ist der bedauernswerte Kranke nicht mehr krank, aber tot und begraben. Was Père Antoine sich als Honorar geben ließ, ist nicht bekannt.
Hier also drei kleine Stichproben vom Können des „großen Heilers“, die ad libitum vermehrt werden könnten. Selbst der Fall einer Heilung würde noch nicht gar sehr zu seinen Gunsten reden. Wie oft gesundet der kranke Organismus ohne menschliches Zutun! So könnte es gar einmal vorkommen, daß ein Körper sich von selbst ausheilt, wo vielleicht zufällig Père Antoine seinen Hokuspokus dabei trieb. Ebenso guf, wie es vorkommt, daß trotz der gediegenen ärztlichen Hilfe der Organismus unterliegt. In beiden Fällen ist es die Natur, die siegt oder unterliegt. Es ist z. B. nachgewiesen, daß alle Menschen schon in ihrem Leben schwindsüchtig waren; sogar Kinder von 18 Monaten hatten Narben von überstandener Schwindsucht. Die Krankheit mag nicht einmal bemerkt worden sein. Der Körper ist gesundet dank des in ihm wohnenden sieghaften Zellenstaates. Und im Falle einer Erkrankung ist es Sache eines wirklichen Arztes, um wirklich festzustellen, ob der Zellenstaat in richtiger Funktion ist oder ihm zur richtigen Funktion zu verhelfen.Obermosel-Zeitung, 16. Februar 1924 (source : eluxemburgensia.lu)
Traduction :
Echternach, 13 février. Le Père Antoine et l'Antoinisme font encore parler d'eux. Petit à petit, les gens commencent à étudier l'autre côté de la médaille. L'étoile du saint fantasque est déjà en train de pâlir. Et il y a des raisons à cela.
Le Père Antoine, ce "bienfaiteur de l'humanité", avait récemment été appelé à Steinheim pour voir un jeune homme qui avait subi une fracture de la rotule lors d'un accident. Le Père Antoine n'a pas pu l'aider ; en effet, le malade est mort malgré l'aide miraculeuse. Bien sûr ! Evidemment ! Comment pourrait-il en être autrement ? Les médecins qui avaient traité le patient auparavant l'avaient bousillé jusqu'à la mort. Et pour chaque visite, le sauveteur "altruiste", comme on le prétend, se faisait remettre 20 francs.
L'abnégation et la volonté de sacrifice du Père Antoine ne sont pas non plus farfelues, quand on sait qu'il s'est fait prendre en calèche à la gare de Wecker pour se rendre à Biwer, à peine 12 à 15 minutes plus loin, pour une cure. Les frais n'ont pas été communiqués. Le remède, cependant, est encore long à venir.
A Bech, un homme est atteint d'un cancer malin. Naturellement, le Père Antoine est consulté. Huit jours plus tard, le malheureux patient n'est plus malade, mais mort et enterré. On ne sait pas ce que le Père Antoine a pris comme honoraires.
Voici donc trois petits échantillons des compétences du "grand guérisseur", qui pourraient être multipliés ad libitum. Même le cas d'une guérison ne plaiderait pas beaucoup en sa faveur. Combien de fois l'organisme malade se rétablit-il sans intervention humaine ! Il se pourrait donc qu'un corps se guérisse tout seul, là où peut-être par hasard le Père Antoine a formulé son abracadabra. Il est tout aussi improbable que l'organisme succombe malgré une aide médicale solide. Dans les deux cas, c'est la nature qui gagne ou perd. Il a été prouvé, par exemple, que tous les êtres humains ont été des tuberculeux au cours de leur vie ; même les enfants de 18 mois avaient des cicatrices d'avoir survécu à la tuberculose. La maladie peut même ne pas avoir été remarquée. Le corps est sain grâce à l'état cellulaire victorieux qui l'habite. Et dans le cas d'une maladie, c'est à un véritable médecin qu'il revient de déterminer si l'état cellulaire fonctionne correctement ou de l'aider à fonctionner correctement.Obermosel-Zeitung, 16 février 1924
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Par antoiniste le 15 Novembre 2021 à 18:15
Aus dem Syrtal, 23. Jan. Man wäre fast der Meinung geworden, in unserer heutigen, schnelllebigen Zeit, wo jeder einzelne – der eine mehr, der andere weniger – für Brot und Erwerb schaffen muß, sei der Glaube an Wunderspinnen und Wunderdoktoren im Absterben begriffen. Und doch scheint dies nicht der Fall zu sein. Seitdem vor einiger Zeit ein neuer Wunderdoktor, der alle bisher dagewesenen in den Schaffen stellt, am Horizont auftauchte, ist eine seltsame Unruhe in unser sonst so stilles Tal eingezogen. Man erzählt sich die seltsamsten Dinge, die wunderbarsten Kuren, die dieser Genius glücklich vollbracht haben soll. Auf der Arbeitsstätte und in der Wirtsstube, überall wo sich mehrere Bekannte zusammenfinden, geht nur mehr Rede vom Wunderdoktor. Der „Père Antoine“ ist in aller Munde. Eine ganze Anzahl angeblich geheilter Personen werden genannt, einer erzählt es dem andern, man schüttelt die Köpfe, niemand begreift es. Selbst starknervige Menschen überfällt ein leises Grauen beim Anhören dieser Wunderdinge; wie aus dem Reiche des Uebersinnlichen mutet es an. Da ist jemand, der seit Jahr und Tag kein Schweinefleisch mehr zu eilen – wollte sagen – mehr eilen konnte, und heute ist ihm selbst der „höchste” Speck nicht mehr zu fett. Andere, die kaum noch allein gehen konnten, vollführen heute die schönsten Sprünge und fühlen sich wieder jung und flott. Während normalen Menschen das Wasser immer nur nach Wasser schmeckt, hat dasselbe für die vom Wunderdoktor behandelten Kranken einen salzigen, prickelnden Geschmack und verleiht dem leidenden Organismus neuen Saft und neue Kraft. Ob ihm auch zugleich die treibende Wirkung des Mondorfer Wassers inne wohnt, muß erst erprobt werden; zutreffenden Falls wäre es im Interesse unseres Nationalbades sehr zu bedauern, indem dadurch der geplante, großzügige Um- und Neubau in Mondorf wohl illusorisch, d. h. zwecklos gemacht würde. Kleine Ursache, große Wirkung.
Obermosel-Zeitung, 24. Januar 1924 (source : eluxemburgensia.lu)
Traduction :
Depuis la vallée de la Sûre, 23 janvier. On aurait presque pu croire qu'à l'époque actuelle, où tout le monde doit travailler – certains plus, d'autres moins – pour gagner sa vie, la croyance dans les rebouteux et les médecins miracles était en train de mourir. Et pourtant, cela ne semble pas être le cas. Depuis qu'un nouveau médecin miracle est apparu à l'horizon il y a quelque temps, qui fait honte à tous les médecins miracles précédents, une étrange agitation s'est emparée de notre vallée autrement tranquille. On se raconte les choses les plus étranges, les cures les plus merveilleuses, que ce génie aurait réalisées par merveille. Au travail et à l'auberge, partout où plusieurs connaissances se réunissent, on ne parle que du docteur miracle. Tout le monde parle du "Père Antoine". Un grand nombre de personnes prétendument guéries sont mentionnées, les uns racontent aux autres, les gens secouent la tête, personne ne comprend. Même les personnes les plus courageuses sont saisies d'une horreur silencieuse lorsqu'elles entendent ces miracles ; elles ont l'impression d'être dans le domaine du surnaturel. Il y a quelqu'un qui ne s'est pas précipité pour manger – je veux dire – n'a pas pu se précipiter pour manger du porc pendant des années, et aujourd'hui, même le lard "le plus haut" n'est plus trop gras pour lui. D'autres, qui pouvaient à peine marcher tout seuls, effectuent aujourd'hui les plus beaux sauts et se sentent à nouveau jeunes et vigoureux. Alors que l'eau a toujours le goût de l'eau pour les gens normaux, cette même eau a un goût salé et pétillant pour les malades traités par le docteur miracle et donne à l'organisme souffrant un nouvel élan et une nouvelle force. Il faut d'abord vérifier si elle a aussi l'effet stimulant de l'eau de Mondorf ; si c'est le cas, ce serait très regrettable dans l'intérêt de nos bains nationaux, car cela rendrait probablement illusoire, c'est-à-dire inutile, les constructions et reconstructions généreuses prévue à Mondorf. Petite cause, grand effet.
Obermosel-Zeitung, 24 janvier 1924
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Par antoiniste le 15 Novembre 2021 à 14:33
Der Antoinismus.
Louis Antoine genannt der Heiler, le guérisseur, ist in Belgien ein berühmter Mann geworden. Er behauptet ein Allheilmittel gefunden zu haben für sämtliche Leiden des Körpers und der Seele. Kein Wunder, daß sein Name bald weit über die Grenzen seines Landes hinausgedrungen ist, und daß der Antoinismus sogar im stillen Sauertal Jünger gefunden hat. Eben aus diesem Grunde ist es interessant genug, die Geburt und den Werdegang des neuen Evangeliums nach den vorhandenen Quellen, sowie nach den Schriften des Urhebers selbst näher zu beleuchten. (Kervin, Révélations sur Antoine le Guérisseur, Bruxelles, 1911. – Trib. apol. II. No.35 ss. La doctrine de l'Antoinisme. Belville Jean, Un thaumaturge belge.)
Damit nicht später verschiedene Städte sich den Ruhm streitig machen die Wiege Antoines gewesen zu sein, sei vorausgeschickt, daß Louis Antoine zu Mons-Crotteux im Jahre 1846 geboren wurde. Als Sohn eines Bergmannes stieg er im Alter von 12 Jahren selbst in die dunkle Tiefe zur Arbeit hinab.
Dann wurde er Eisenbahnarbeiter und bereiste Deutschland. Keine besondere Begabung, keine auffallende Begebenheit ließen auf seine spätere Berufung schließen. Er heiratete, seine Frau gebar ihm einen Sohn, er selbst litt an Magenbeschwerden. Treuer Katholik blieb er bis zu seinem 42. Jahre. Einer seiner Jünger schreibt: « Il aimait à se recueillir profondément et à élever son coeur vers Dieu. »
Ende der achtziger Jahre des vorigen Jahrhunderts erwachte der Spiritismus in verschiedenen Gegenden Belgiens zu neuem Leben. Auch zu Jemeppe entstand ein kleiner Spiritistenzirkel. Antoine, der das Unglück hatte, seinen 20jährigen, einzigen Sohn zu verlieren, trat diesem Zirkel bei. Er hatte gehört, daß der Spiritismus den Ueberlebenden es ermögliche, mit den Toten die ihnen nahe gestanden, in enge Verbindung zu treten. Antoine wohnte mit seiner Gattin den Sitzungen fleißig bei, und eines Abends – O Wunder! – hörten sie die Stimme ihres verstorbenen Sohnes ihnen aus weiter Ferne mitteilen, daß seine Seele schon Ruhe gefunden habe – im Körper eines Apothekers von Paris! Die betrübten Eltern waren getröstet.
Immer weiter drang Antoine in die Praktiken des Spiritismus ein; nach und nach gelang es ihm, eine Schar von gläubigem Volk zu gewinnen, dem er die Ueberzeugung eingeflößt hatte, er stehe in beständiger Verbindung mit der Geisterwelt. Von Zeit zu Zeit veröffentlichte er sogar – in Enzyklikaform – fremdartige Nachrichten aus den überirdischen Sphären.
Später wurden die Geister bei Seite geschoben; Antoine stellte sich selbst als heilkundig hin und seine Kuren fanden besonders bei Frauen einen noch nie geahnten Anklang. Die ersten Klientinnen, bezaubert von dem geheimnisvollen Wesen Antoines, priesen ihn allenthalben als Heiligen und als Retter der Menschheit. Neugierige und Kranke strömten herbei, und es wurde von wunderbaren Heilungen gemunkelt. Seines Erfolges gewiß, sagte sich Antoine vom Spiritismus los, dessen Anhänge ihn übrigens in Acht und Bann erklärten. Von nun ab, betrieb er seine Kunst in eigenem Namen und aus eigenen Kräften. Das war gegen 1906.
Antoine besaß nur eine elementare Bildung aber er kannte das Volk und seinen scheuen Respekt für die in Arzneifläschchen konzentrierte Heilkunst. Der Arzt muß „etwas verschreiben“. Die Flacons des belgischen Wunderdoktors enthielten klares Wasser, in welche er ein auf die verschiedenen Arten und Phasen der Krankheiten angepaßtes magnetisches Fluidum hineinzauberte. – Kam ein ahnungslose Fremder zu jener Zeit nach Jemeppe, so konnte er nicht begreifen, wie von allen Seiten Menschen mit kranken Gesichtszügen herbeiströmten mit Gefäßen und Eimern, Fläschchen und Flaschen, gefüllt mit Wasser – bereit zum Empfang des allheilbringenden Fluidums.
Doch das Magnetisieren all dieser Gefäß wurde ein mühseliges Geschäft. Antoine Kunst mußte in ein neues Stadium eingehen. Er übertrug seine magnetische Kraft auf klein Papierschnitzel. Der Kranke erhielt einen solchen mit Wunderkraft geladenen Fetzen, tauchte denselben zu Hause in ein Glas Wasser, da sofort heilbringend wurde. – Aber auch die Papierschnitzel sollten bald werschwinden; da ganze Verfahren wurde vergeistigt, und es genügte fortan, daß Antoine die Hände auflegte um den Strom überzuleiten. Wer daran glaubt wurde geheilt.
An gewissen Tagen mußte Antoine über fünfzig Personen in der Stunde die Hand auflegen so groß war sein Kundenkreis geworden. Die Jünger des Meisters trugen in einer kleinen Schrift die neue Lehre in alle Gauen und begeisterten die Menge.
Daß trotzdem die große Kunst des Propheten bisweilen versagte geht aus folgenden zwei Kuren hervor, die in Belgien seiner Zeit Staub aufgewirbelt haben. Im Jahre 1907 warf ein gewisser Danges seine Frau in die hochgehende Maas, wo sie ertrank. Zwei Tage später stellt sich der Mörder bei Antoine ein und bat um Auskunft, was aus seiner verschwundenen Gattin geworden sei. Der Seher gibt schnell zur Antwort: „Zwei Tage nur, und Ihre Frau wird Ihnen schreiben.“ Es war ein unglücklicher Schnitzer, besonders da er vor Gericht und in den Zeitungen weitere Verbreitung fand. Ein ander Mal war ein Schwerkranker aus Condroz zu einer Sitzung des Heilkünstlers gekommen, und wurde entlassen mit der Versicherung bald geheilt zu sein. Etliche hundert Schritt weiter brach er in der Straße zusammen und blieb tot liegen. Man brachte den Leichnam zum Propheten, der sich vergebens bemühte sein belebendes Fluidum auf ihn einwirken zu lassen. Der Tote weigerte sich hartnäckig wie der lebendig zu werden.
Auch über die wunderbare Tätigkeit seinen Jünger sind staunenerregende Mähren im Umlauf. Da ist der Fall jenes Bauern aus B. der, wie Antoine, an Magenbeschwerden litt und so gründlich geheilt wurde, daß er sich nur tottrinken kann. Ein Arbeiter aus N. hat ein inneres Leiden, er sitzt damit zu Hause und schreit nach Vorschrift jede Stunde, ununterbrochen zehn Minuten lang: Père Antoine, ich glaube, daß ich gesund werde? Daß der Mensch durch dieses Glaubensbekenntnis gesünder wird, ist einstweilen noch nicht erwiesen. Totsicher aber ist, daß er auf gutem Wege ist durch das ewige Gesundbeten alle Hausinsassen verrückt zu machen.
Ein Adept, der nach langen, nebenberuflichen Irrfahrten im Hafen des Antoinismus gelandet ist, fungiert heute als antoinistischer Priester im Talar. Er soll erklärt haben: „Wenn es mir gestattet wäre, in die Irrenhäuser einzudringen und den Kranken die Hand aufzulegen, ich würde sie alle zur Vernunft bringen.“ Warum sollte die Regierung ein so einfaches und promptes Mittel unsre „Maison de santé“ zu säubern, nicht sofort versuchen?
Spaß bei Seite. Wenn auch ein vermeintlicher Kranke einmal mit dem frohen Gefühl heim geht, wieder gesund zu sein, so dürfte ein derartiger „Médecin malgré lui” aus der andern Seite doch unendlich viel Böses stiften. Durch diese Kuren kann es wohl eintreffen, daß manch ein Kranker so lange vom ordentlichen Arzt zurück gehalten wird, bis es zu spät ist.
Von allen Sünden gegen den gesunden Verstand, bewahre uns o Herr!
Echternach, im Monat Februar 1924.
Grgr.Obermosel-Zeitung, 9. Februar 1924 (source : eluxemburgensia.lu)
Il semble qu’il s’agit principalement d’une traduction de l’opuscule de Kervyn publié par le Journal de Bruxelles le 25 juin 1911 et 2 juillet 1911. Inutile d’en faire la traduction.
D’après Wikipedia, l’Obermosel-Zeitung est de tendance libérale, ce qui ne saute ici pas aux yeux. Cet article donna l'occasion d'un droit de réponse d'un adepte.
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Par antoiniste le 15 Novembre 2021 à 11:37
Un site officiel indique la liste des cultes pratiqués et reconnus au Grand-Duché du Luxembourg.
L'antoiniste y figure toujours, avec l'adresse de la salle de lecture, au 15, An der Retsch à Niederanven (Rameldange) :
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Par antoiniste le 15 Novembre 2021 à 11:20
Le frère Robert Pierrefeu indique qu'au Grand-Duché du Luxembourg, le Culte existe pratiquement depuis l'origine et il y est reconnu officiellement.
Régis Dericquebourg signalait en 1993 une salle de lecture à Hespérange (sud de la capitale).
Actuellement, elle se trouve dans une maison au 15, An der Retsch - 6980 Niederanven (Rameldange), au nord-est de la capitale.
Réunions les 1er et 3ème samedi à 15h, avec Soeur Feiereisen.
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Par antoiniste le 30 Novembre 2009 à 14:33
Culte Antoiniste du Luxembourg, Association sans but lucratif.
Siège social: L-1670 Senningerberg, 38A, Gromscheed.
R.C.S. Luxembourg F 6.044.
Par délibération de l'Assemblée Générale du 5 juillet 2007, l'association modifie les statuts par l'adoption de l'article
suivant:
Art. 2. Le siège social de l'association est fixé à L-1670 Senningerberg, 38A, Gromscheed.
Senningerberg, le 6 juillet 2007.
Pour l'association
J. Milbert
Le Président
Référence de publication: 2007079708/7891/16.
Enregistré à Luxembourg, le 6 juillet 2007, réf.
LSO-CG02639. - Reçu 89 euros.
Le Receveur (signé): G. Reuland.
(070087711) Déposé au registre de commerce et des sociétés de Luxembourg, le 6 juillet 2007.
source : http://www.etat.lu/memorial/memorial/2007/C/Pdf/c1714138.pdf
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